Forschungslinie

Das Ename-Zentrum ist eine der führenden Institutionen für die Entwicklung, Forschung und Anwendung der Interpretation des kulturellen Erbes. Daher ist es an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt. Für die Provinz Westflandern hat das Ename-Zentrum ein sechsjähriges Projekt über die Archäologie vom Kemmelberg koordiniert. Es bestand unter anderem aus der Digitalisierung der Archive, inklusive der Handschriften, die während der Ausgrabungsarbeiten im Laufe von vier Jahrzehnten zustande gekommen sind, eine durch LIDAR Methode angefertigte Aufnahme vom Kemmelberg und seiner Umgebung, die Entwicklung von Bildungsprogrammen, einschließlich der Kooperation mit ausländischen Partnern wie Châtillon-sur-Seine (France), usw.

Für das Projekt Boat 1550BC entwickelt das Ename-Zentrum die Vorgehensweise, welche auf die Praktiken und Prinzipien des ICOMOS Ename Charta basiert sind.

Inventarisierung und Bewertung des Kulturerbes

Das Ename-Zentrum hat ein geeignetes System entwickelt für die Inventarisierung von Ressourcen des kulturellen Erbes. Was es einzigartig macht ist, dass die Analyse und Beurteilung des kulturellen Erbes geschieht unter Berücksichtigung sowohl der kulturhistorischen, als auch den wirtschaftlichen Nutzen, der Zugänglichkeit, etc.
Das facettenreiche, industrielle Erbe der Stadt Ronse ist eines der Pilotprojekte, wo das System implementiert wurde. Dieses Pilotprojekt bildet auch die Grundlage für die Beteiligung der Bürger. Ein weiteres Beispiel ist die Bewertung von den Schlachtfeldern von Oudenaarde aus dem Jahre 1708 und Lafelt aus dem Jahre 1747. Historische Forschung, digitale Wiederaufbau der Landschaft und Feldforschung sind die Kernelemente für eine gründliche Analyse einer kulturhistorischen Landschaft und ihrer Umgebung, die sich über viele Quadratkilometer hinstrecken.

Wege zum Kontakt mit der Öffentlichkeit und zur Präsentation

Mit der Gründung des sogenannten "Raum für Reflexion und Meditation" in Vinkt (Deinze) hat das Ename-Zentrum die richtige Balance zwischen der Bereitstellung von Informationen und dem Anreiz zur Reflexion gefunden. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden 140 Zivilisten aus dem Dorf durch Wehrmachtsoldaten hingerichtet. Mehr als 70 Jahre später sind die Wunden noch nicht verheilt. Dank einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit dem lokalen Gremium zu den Geschehnissen in dem kleinen Dorf Vinkt und mit der Unterstützung der Provinz Ostflandern, konnte das Ename-Zentrum einen einzigartigen Ansatz entwickeln, die relevant ist für den Menschen von heute und zielt auf die Ereignisse wie jene, die in Vinkt, Mai 1940 stattfand ab.

Wege zur Kulturstrategie

Die Integration des kulturellen Erbes in die zeitgenössische Politik ist nur möglich und erfolgreich auf einer Art und Weise, die alle verfügbaren Ressourcen des kulturellen Erbes systematisch analysiert. Das Ename-Zentrum ist in der Erarbeitung und Entwicklung einer langfristigen Kulturpolitik spezialisiert. Eine Nachkontrolle besteht greifbar in der Realisierung von Anregungen durch Nutzung und Anwendung verschiedener politischer Instrumente. Unsere Kulturstrategie basiert sowohl auf die lokalen Bestimmungen als auch auf die erfolgreichen Ansätze, die überall in der Welt den Gebrauch finden.